Goldrute

(Solidago virgaurea) mit Rezepten

Die Goldrute bringt mit dem leuchtenden, üppigen Gelb ihrer wolkenartigen Blütenstände Farbe in die verblühende Vegetation des Spätsommers und Herbstes. Sie gehört zu den ältesten Wundheilpflanzen und wird zur Durchspülung bei Blasen- und Nierenbeschwerden eingesetzt.

Name und Volksnamen

Lat. „virga“ (=Rute) weist auf den rutenförmigen Blütenstand hin, „aurea“ auf die goldene Blütenfarbe. Hinter Solidago verbirgt sich „solidare“ (= befestigen, gesund machen), das weist auf seine Heilkraft hin. Volksnamen für die Goldrute sind Heidnisch Wundkraut und Goldwundkraut.

Botanik

Die Goldrute gehört zur Familie der Korbblütler und ist eine nektarreiche Bienen- und Hummelweide. Die echte Goldrute (Solidago virgaurea) ist in Europa und Afrika heimisch und gedeiht auf trockenem Grund. Sie besitzt einen kurzen, walzenförmigen, knotigen und insulinhaltigen Wurzelstock. Der runde, längsgesteifte und markhaltige Stängel ist im oberen teil kurz behaart und weiter unten braunviolett oder dunkelrot gefärbt und trägt die schmalen Stängelblätter, elliptisch mit gezahntem Rand. Die kanadische Goldrute (Solidago candensis) hat kleinere Blütenköpfchen, deren Zungenblüten kaum länger oder kürzer als die Scheibenblütchen sind. Die Riesengoldrute hat längere Zungenblüten als Scheibenblütchen. Beide bilden ein auffallendes Blütengold und durchdringen mit kräftigen Kriechwurzeln die heimischen Gärten. Beide Arten werden heilkundlich eingesetzt, auch wenn sie nicht ganz so vielseitig wirksam sind, wie die Solidago virgaurea.

 

Verspätete Goldruten

Gelbe Blütenzungen
Verspäteter Goldruten
Lecken an dem verblichenen Braun
Der vorzeitig verdorrten Gräser
des vergangenen Dürre – Sommers

Gebeugt
Doch unbesiegt
Schenken sie ihr Gelb
Dem frühen Herbst
Ihm
Für seine barmherzige Feuchtigkeit
Dankend

Gerhard Becker

Ernte

Sammeln Sie die oberen 10 cm des Goldrutenkrauts (Blüte, Stängel, Blätter) und trocknen Sie sie schonend. Die hauptwirksamen Flavonoide kommen v.a. in den Blütenköpfchen und in den Blättern vor.

Inhaltsstoffe der Goldrute

Flavonoide, Saponine, ätherische Öle, Kaffeesäurederivate, Gerbstoffe, Mineralstoffe

Wirkung

Die Goldrute ist das Nierenmittel erster Wahl. Die echte Goldrute bewirkt eine Leistungssteigerung der Nieren, wirkt Flüssigkeitsausschwemmend, entzündungshemmend, krampflösend an der glatten Muskulatur, Nierensteinaustreibend, schmerzlindernd, antibakteriell, ausgleichend auf das Immunsystem, pilzhemmend (v.a. Candida). Bei Reizblase, wiederkehrenden Harnwegsinfektionen, Harnsteinen, Nierengrieß und Krämpfen im Urogenitalbereich.

Wie alle Sonnenpflanzen wirkt die Goldrute auch seelenerhellend – die Nieren gelten ja als „Organe der Angst“. Bei Schreck oder Schock kristallisiert im Harn manchmal blitzschnell Oxalsäure aus. Nicht umsonst heißt es „Es geht mir etwas an die Nieren“.

Anwendung

Innerlich: als Tee, Urtinktur, homöopathisch.

Äußerlich: als Gurgellösung, Kompresse bei schlecht heilenden Wunden, Geschwüren, Ekzemen und Hautausschlägen, Tinktur bei Lippenherpes.

 

 

Ich wünsche Ihnen von Herzen einen kraftvollen, inspirierenden Herbst!

Nierentee

Nierentee mit Goldrute

Der Nierentee wird zur Durchspülung und Linderung bei Blasen- und Nierenbeschwerden eingesetzt.

Dazu benötigen Sie:

  • Goldrutenkraut 30 g
  • Birkenblätter 30 g
  • Brennnesselblätter 20 g
  • Schachtelhalmkraut 20 g

Rezept

  • Heilpflanzen mischen.
  • 1-2 TL der Teemischung mit heißem Wasser aufgießen.
  • 20 min ziehen lassen.
  • 6 Wochen lang 3mal tgl. 1 Tasse trinken.

 

 

Bildcredits: 123rf_martinaosmia