Storchschnabel

(Geranium robertianum) mit Rezepten

Leuchtend rosa erfreut der Anblick seiner zarten Blüten. Der Stinkende Storchschnabel wächst wild an feuchten Waldwegen, an schattigen Orten oder kultiviert in Gärten als Zierpflanze. Den Namen verdankt er seinem „Schnabel“, dem verlängerten Blütengriffel, der sich zur Zeit der Fruchtreife storchschnabelartig auswächst. Zerreibt man die Blätter leicht zwischen den Fingern, verströmen sie einen eigenentümlichen, starken und würzig-scharfen Duft.

Volksnamen:

Blutkraut, Bockskraut, Feuerblume, Gichtkraut, Giftkraut, Gottesgnadenkraut, Kindsmacher, Ruprechtskraut, Warzenkraut

Wirkstoffe:

Bitterstoffe, Gerbstoffe, Anthocyane, Flavonoide, ätherisches Öl, Saponine, Phenolkarbonsäuren, organische Säuren, Vitamin C

Heilkräfte:

entzündungswidrig, antibakteriell, antiviral, wundheilend, leberschützend, blutflussregulierend, empfängnisfördernd, harntreibend, immunmodulierend, tumorwachstumshemmend, lymphflussanregend, stimmungsaufhellend

Anwendungsgebiete:

blutiger Durchfall, Brustwarzenentzündungen, Fruchtbarkeitssteigerung, Mittelohrentzündungen, seelische Traumen, Fieberbläschen und Virusinfekte, Steinleiden, schlecht heilende Wunden, Hautgeschwüre, Schuppenflechte

Storchschnabel ist ein Attribut des heiligen Ruprecht, der damit seine Geschwüre geheilt haben soll und der heiligen Agatha, die bei Brustschmerzen angerufen wurde. Storchschnabel verfügt über antimikrobielle Kräfte, die als Breiauflage und Kompresse Entzündungen lindern. Bewährt haben sich Teekuren auch bei Virusleiden wie Herpes und Gürtelrose. Begleitend zur schulmedizinischen Therapie sollen Sitzbäder und Waschungen mit Storchschnabel versucht werden.

Der Kräuterkundige Ignaz Schlifni lobte die empfängnisfördernde Kraft des Storchenschnabel und gab ihm den Namen „Kindsmacher“. Bei Kinderwunsch und nach Fehlgeburten empfiehlt sich eine Kur mit Tee oder Urtinktur.

Hildegard von Bingen empfahl das Kraut bei Traurigkeit.

Zur Fruchtbarkeitssteigerung wie auch zur Stimmungsaufhellung nach seelischen Traumen empfiehlt sich Ceres Geranium robertianum Urtinktur. Dosis: 2-3 x tgl. 5 Tropfen in etwas Wasser einnehmen

Präparate:

Geranii robertiani herba (Storchschnabelkraut, geschnitten)

Geranium robertianum Urtinktur von Ceres, DHU, Spagyra u.a.

 

Die Seele ist wie ein Wind

der über die Kräuter weht.

Und wie ein Tau

der auf die Gräser träufelt

und wie die Regenluft,

die wachsen macht

genauso ströme der Mensch

sein Wohlwollen aus

auf alle die da Sehnsucht tragen…

Hildegard von Bingen (1098-1179)

 

Ich wünsche Ihnen von Herzen einen kraftvollen Sommer!

Kindsmachertee nach Ignaz Schlifni

Kindsmachertee nach Ignaz Schlifni

Ignaz Schlifni machte sich um die Verbreitung der Volksheilkunde verdient und gründete den FNL (Verein der Freunde der naturgemäßen Lebensweise). Aus seinem Schatz an Erfahrungsheilkunde und altüberliefertem Pflanzenwissen stammt dieses Rezept zur Steigerung der Fruchtbarkeit bei Kinderwunsch – der „Kindsmachertee“.

Zutaten

Frauenmantelkraut   60g

Storchschnabelkraut   40g

 

Zubereitung

  • Kräuter mischen
  • 1 EL Teekräuter pro Tasse mit heißem Wasser überbrühen.
  • 8-10 Minuten ziehen lassen, dann abseihen.

Anwendung

  • Mehrere Wochen 2-3 Tassen täglich trinken.