Heilpflanzen & Heilkunde

  • Rotklee

    (Trifolium pratensae) mit Rezepten

    Als eine der bekanntesten Pflanzen wächst der Rotklee unbeachtet vor unserer Haustür und ist doch ein Multitalent. Seine Namen lauten auch: Wiesenklee – Futterklee – Mattenklee – Ackerklee – roter Wiesenklee.

    Rotklee findet Verwendung in Medizin und Naturheilkunde; in Garten und Landwirtschaft ist er aufgrund seiner Symbiose mit Knöllchenbakterien ein hervorragender Bodenverbesserer und Gründünger. Die an den Wurzeln lebenden Bakterien können Luftstickstoff in pflanzenverfügbare Stickstoffverbindungen überführen. Die Gattung Trifolium gehört zu den Schmetterlingsblütengewächsen. Ein wichtiges Erkennungsmerkmal offenbart sich im Gattungsnamen: Trifolium heißt Dreiblatt. Das Blatt setzt sich aus drei Fieberblättchen zusammen.

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  • Holunder

    (Sambucus nigra) mit Rezepten

    Der Holunder galt seit jeher als Lebens- und Sippenbaum und als Sitz des guten Hausgeistes. Der „Hollerbusch“ durfte auf keinem Gehöft fehlen, denn dort saß die Göttin Holda (althochdeutsch „hold“ – heilen) und beschützte das Leben der Pflanzen und Tiere. Holunder ist gleichsam eine Volksheilpflanze und wird wegen seiner vielfältigen Anwendung in Küche, Keller und Naturheilkunde als „Arzneischrank der Natur“ oder auch als „Apotheke des Einödbauern“ bezeichnet. Der robuste, anspruchslose Strauch gedeiht gerne an Waldrändern, Lichtungen, Feldwegen und in der Nähe von Siedlungen.

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  • Gundelrebe

    (Glechoma hederacea) mit Rezepten

    Eine Pflanze, die unser Auge als eines der ersten Heilkräuter nach dem Winter in unseren Gärten erfreut, ist der „Gundermann“. Wenn Sie sich erinnern, gehörte er bereits in die Neunkräutersuppe am Gründonnerstag. Ich möchte Ihnen nun diesen wunderschönen Lippenblütler zusammen mit den Maifesten vorstellen.

    Der Gundermann oder die Gundelrebe wird auch Erd-Efeu genannt, da seine Ausläufer am Boden „dahinkriechen“. Die Gundelrebe ist eine sehr alte Heilpflanze, die in unmittelbarer Nähe zu Häusern und Siedlungen wächst und ihren Namen auch trägt auf Grund ihrer Heilwirkung bei eiternden Wunden (das altgermanische „Gund“ bedeutet Geschwür, Eiter, Wundwasser).

    Wie erwähnt gehört die Gundelrebe zur Familie der Lippenblütler, die viele Heilpflanzen hervorbringt. Die Gundelrebe ist die erste dieser Familie, die im Frühling mit ihrem warmen, erdigen Aroma die Winterstarre überwindet.

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  • Bärlauch

    (Allium ursinum) mit Rezepten

    Zarter Knoblauchduft im Wald – ein besonderes Frühjahrserlebnis: In Buchenwäldern beginnt die Bärlauchsaison; von Mitte März bis Mai bietet uns das heimische Wildkraut Bärlauch reinigende Heilkräfte und kulinarische Genüsse.

    Name: Allium wird mit Lauch übersetzt und „ursinum“ kommt von Ursus ,der Bär, und bedeutet: für den Bären geeignet. Pflanzen, in deren Name der „Bär“ auftaucht, wurden von den alten Völkern als mächtige, heilkräftige Kräuter angesehen. Um „Bärenkräfte“ zu erlangen  aßen die Menschen zu Frühlingsbeginn oder am „Grünen Donnerstag“ Bärlauchsuppe.

    Pfarrer Kürzel meinte zum Bärlauch, es sollten: „…ewig Kränkelnde, Skrophulöse und Bleichsüchtige, die aussehen, als wenn sie schon im Grabe gelegen und von den Hennen wieder hervorgescharrt worden wären, den Bärlauch verehren wie Gold, denn sie werden nach seinem Genuss aufblühen wie ein Rosenspalier oder aufgehen wie Tannenzapfen in der Sonne und wieder vollständig gesund und frisch werden – nach längerem Gebrauch dieser herrlichen Gottesgabe.“

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  • Gänseblümchen

    (Bellis perennis) mit Rezepten

    Die Tag und Nachtgleiche naht. Der Frühling ist da – endlich!

    Ein spürbares Aufatmen geht durch die Natur, wenn sich im Frühling das Licht endlich wieder über die Welt erhebt, um den Winter zu vertreiben. Zur Tag- und Nachtgleiche im Frühjahr am 21. März sind Licht und Dunkel im Gleichgewicht. Auch Bellis, das Gänseblümchen, kündigt die Rückkehr der Sonne an.

    Die Ankunft des Frühlings wurde seit jeher symbolisch gefeiert. Das Grundmotiv der Frühlingsfeste war es, die Fruchtbarkeit von Mensch, Tier und Vegetation zu wecken und zu stärken. Seit Menschengedenken begrüßt man die Wiederkehr der Fruchtbarkeitsspenderin Sonne mit Freudenfesten. Feierliche Umzüge, Pflanzenbrauchtum und Feuerfeste eröffnen auch heute noch das Sonnenhalbjahr.

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  • Schöllkraut

    (Cheleidonium majus) mit Rezepten

    Der Frühling bringt uns das Licht zurück und mit ihm die Frühlingspflanzen. Das Schöllkraut mit seinen goldgelben Blüten und seinem gelborangen Milchsaft ist im Jahreskreislauf eine der ersten „Heilpflanzen der Sonne“.

    Ich möchte Ihnen anhand des Schöllkrauts als Licht- und Sonnenpflanze den Übergang in den Frühling etwas verkürzen.

    Die Rückkehr des Lichtes: Ab Anfang Februar werden die Nächte spürbar kürzer. An Lichtmess ( 2. Februar) begannen einst die ersten Vorbereitungen für die Feldarbeit, denn die Vegetationsgöttin rüstete sich zur Wiederkehr, um die schlafenden Samen zu wecken. Das Ende des Winters war nicht mehr allzu weit weg. Seinen christlichen Ursprung hat Lichtmess in dem jüdischen Gesetz, dass Frauen nach der Geburt 40 Tage den Tempel nicht betreten durften, da sie als unrein galten. In den Kirchen wurden an diesem Tag Kerzen und Wachs geweiht, daher auch der Name Lichtmess(e).

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  • Die Rauhnächte

    Die Rauhnächte mit Rezepten

    Die Rauhnächte – die Zeit zwischen den Jahren, die „Anderszeit“

    Es gibt unterschiedliche Auffassungen über die Zeit der Rauhnächte. Manchmal beginnen sie am 21. Dezember und enden am Vorabend des 2. Jänner. Sehr häufig werden die Nächte aber von Mitternacht des 25. Dezember bis Mitternacht des 5. Jänner gezählt.

    Wieso nennen wir sie „Zeit zwischen den Jahren“?

    Kalendermäßig stellen die 12 Nächte die Anzahl der Nächte dar, die den Unterschied zwischen dem alten Mondjahr (365 Tage) und dem Sonnenjahr (354 Tage) ausgleichen. Diese Nächte zählen weder zum alten Jahr noch zum neuen Jahr, sondern waren eine magische Zwischenzeit, in der alles still stand und die Tore zu den anderen Welten offen standen. Diese Nächte waren der Namensgeber für Weihnachten, das Fest „zu den geweihten Nächten“.

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  • Mistel

    (Viscum album) mit Rezepten

    Die Mistel war die Zauberpflanze der keltischen Druiden und ist heute ein wichtiges Heilmittel in der Behandlung von Bluthochdruck und Krebs.

    Die keltischen Bewohner eines kleinen gallischen Dorfes wehrten sich mit Hilfe eines Zaubertrankes, der sie unbesiegbar machte, gegen die zahlenmäßig überlegenen römischen Legionäre. Der Trank verlieh den Galliern magische Kräfte und sorgte bei den Römern für zerbeulte Helme. Das Geheimnis des Zaubertranks kannte nur der Druide Miraculix. Er erntete dafür in regelmäßigen Abständen mit einer goldenen Sichel Misteln der Eiche.

    Namen: Donarbesen, Omnia sanantem (Heil aller Schäden), Hexenbesen, Leimmistel, Vogelmistel, Vogelkraut

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  • Zirbe

    (Pinus cembra) mit Rezepten

    Der Duft des ätherischen Öls der Zirbe wirkt wie eine Halt gebende Umarmung, die schützt und beruhigt.

    Name: Zirm, Zirbel, Zirbelkiefer, Zirme, Zirkelnuss-Kiefer, Arve.

    Pflanzenfamilie: gehört zur botanischen Familie der Kiefern weiterlesen

  • Tausendguldenkraut

    (Centaurium erythrea) mit Rezepten

    Kindermund – eine Erinnerung: Bauchschmerzen? Lieber nicht darüber reden, riet ich meiner Schwester, sonst bekommen wir von Großmutter wieder den ganz bitteren Tee, den sie immer trinkt, wenn ihr „nicht so gut“ ist. In den zart-rosigen Blüten des Tausendguldenkraut schlummern bitterer Geschmack und starke Heilkräfte.

    Name: Fieberkraut, Magenkraut.

    Pflanzenfamilie: Enziangewächse weiterlesen