Thymian

(Thymus vulgaris) mit Rezepten

Der hocharomatische Thymian erfreute bereits die Ägypter und Griechen als Duft-, Heil- und Gewürzpflanze. Seine Wirkung trägt die kleinwüchsige und doch so starke Heilpflanze im Namen, denn „thymos“ ist der griechische Name für Lebenskraft. Thymian und Feldthymian (Quendel) lieben die Sonne, sommerheißes Klima und trockene, kalkhaltige Böden.

Botanik und Signatur: Der Thymian gehört zu den aromatischen Lippenblütlern, deren Wesen aus ihrem Aroma spricht. Der Strauch wird bis zu 30 cm hoch. Seine Blätter sind grau- bis dunkelgrün, schmal und spitz, am Rande eingerollt und dicht mit kleinen filzigen Härchen bedeckt – ein guter Sonnenschutz. Die Blätter wachsen an leicht verholzenden Stengeln, ähnlich dem Rosmarin. Die Blüten sind kurz gestielt, entfalten sich zwischen Mai und Oktober und bilden mit ihren Scheinquirlen einen ährigen, lila-rosa Blütenstand, der von weitem leuchtet und mit seinem artspezifisch erregenden Duft eine begehrte Bienenweide ist.

Thymian – die Wärmepflanze

Das ätherische Thymianöl hat einen strahlenförmig durchwärmenden Charakter. Auf der Zunge bereitet Thymian ein mildes, doch lang anhaltendes Brennen. Nicht feurig und heftig, sich rasch wieder verflüchtigend, sondern gleichmäßig und tragend ist die Hitze, die bis in Lunge und Magen wärmend vorzudringen vermag. Thymian hat einen ausstrahlenden Charakter, der von der Mitte des Brustbeins aus die ganze Umgebung durchwärmt. Nicht zufällig tragen der Thymian und die Drüse unter dem Brustbein denselben lateinischen Namen. Die Pflanze hat die Thymusdrüse als energetisches Wirkungszentrum und strahlt von dort kreisförmig aus.

Der Thymian birgt hohe Wärmequalität. Es ist an der Pflanze nichts Weiches, Empfangendes, sondern wir finden das Zusammenziehen (Blattform), die Konzentration der Kräfte, die dem Ausstrahlen und Wärmen vorausgehen muss.

Der Thymian verbreitet seine Wärme nicht wie der Rosmarin eruptiv, seine Blätter sind nicht so geradlinig nadelförmig wie die des Rosmarins, sondern leicht gebogen. Das heißt, der Thymian gibt seine Wärme in geringerer Intensität, dafür über längere Zeit konstant ab.

Inhaltstoffe: Ätherisches Öl, Harze, Lippenblütler-Gerbstoffe, Bitterstoffe, Flavonoide, Saponine, Kaffee-und Rosmarinsäure

Wirkung: Der echte Thymian (Thymus vulgaris) besitzt am meisten Heilkraft. Weit verbreitet ist auch der Feld-Thymian, der Quendel genannt wird. Thymian ist eines der wichtigsten Mittel gegen Husten. Das blühende Kraut enthält keimhemmende und krampflindernde ätherische Öle mit den Hauptbestandteilen Thymol und Carvacrol, sowie schleimlösende Saponine.

Thymian ist ein hervorragendes Therapeutikum bei krampfartigen Bronchialerkrankungen und festsitzendem Husten, bei Bronchitis, Keuchhusten und Asthma. Thymian entkrampft und beruhigt die Bronchialmuskulatur, regt die Tätigkeit des Flimmerepithels in den Atemwegen an, verflüssigt den Schleim und fördert den Auswurf beim Husten. Außerdem hemmen Thymol und Carvacrol das Wachstum von Bakterien, Viren und Pilzen und richten sich damit gegen die häufigsten Erreger von Atemwegsinfekten.

Zudem stärkt Thymian die Abwehrkräfte und schützt vor Grippe.

Die nächste Grippe kommt bestimmt,

doch nicht zu dem, der Thymian nimmt!“

Auf Grund seiner krampflösenden Eigenschaften hilft Thymian auch bei Magen-Darmkrämpfen und Menstruationsbeschwerden.

Die Bitterstoffe fördern Appetit und Verdauung,

Thymiantee fördert die Durchblutung und regt an, daher kann er auch als Kaffeeersatz verwendet werden.

Äußerlich angewendet hilft seine durchblutungsfördernde Wirkung bei rheumatischen Beschwerden, Nervosität und Erschöpfung, besonders in Form eines Bades.

Anwendung: als Tee, Urtinktur oder Badezusatz

 

Ich wünsche Ihnen von Herzen einen kraftvollen, inspirierenden März!

Thymianwein

Thymianwein

Thymianwein hat eine treffliche Art, alle innerlichen Glieder zu erwärmen und zu stärken“ schrieb der Arzt und Botaniker Tabernaemontanus im 16. Jahrhundert und empfahl ihn „allen ohnmächtigen, schwachen und traurigen Menschen“.

Thymianwein ist eine angenehme Medizin, die hustenlösend und krampflindernd wirkt, auch bei Menstruationsbeschwerden.

Für die Zubereitung des Thymianweins benötigen Sie: 

  • 30 g Thymiankraut
  • 1 L trockenen Weißwein
  • Glasgefäß

Rezept

  • Das Thymiankraut 7 Tage lang in Weißwein ziehen lassen.
  • Dann filtern und abgießen.
  • Mittags und abends 1 Likörglas einnehmen.
  • Im Kühlschrank hält sich Thymianwein ca. 4 Wochen.

 

 

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