Weihrauch

(Boswellia sacra) mit Rezepten

Unter „Weihrauch“ versteht man jeden geweihten oder heiligen Rauch. Doch auf Olibanum, das wohlriechende Harz des arabischen Weihrauchbaums (Boswella carteii) trifft diese Bezeichnung besonders zu: Kaum ein Räucherstoff ist besser geeignet, eine Atmosphäre des Magischen und ein Gefühl der religiösen Erhabenheit zu schaffen.

Weihrauch – der Gottestau

Weihrauch, von dem die Beduinen sagen, er sei die „Tränen der Sonne“, ist immer als Opfergabe zu verstehen und eine Botschaft an die himmlischen Mächte. Dies erklärt auch, warum die Magier aus dem Morgenland gerade dieses Räucherwerk als Geschenk für Jesus bei sich hatten.

Die Weihrauchstraße

Weihrauch spielte bereits in vielen alten Kulturen eine besondere Rolle. Mit Hilfe von Dromedar-Karawanen wurde das kostbare Weihrauch-Harz auf der alten „Weihrauchstraße“ von Südarabien (Jemen, Oman) über Medina bis ans östliche Mittelmeer nach Alexandria und Gaza transportiert. Ein anderer Weg nach Europa verlief über Indien.

Weihrauch-Arznei

Als Arzneimittel wird Weihrauch bereits in den Schriften von Hippokrates erwähnt. Die Wiederentdeckung des Weihrauchs für Mitteleuropa geht auf Hermann P.T. Ammon, Professor für Pharmazie in Tübingen, zurück. Ammon konnte nachweisen, dass bestimmte Inhaltsstoffe, sogenannte Boswelliasäuren, chronisch entzündliche Prozesse im menschlichen Körper hemmen oder gar beenden können. Er beschäftigte sich insbesondere mit dem Indischen Weihrauch (Boswellia serrata), der in der ayurvedischen Medizin seit langem eine wichtige Rolle spielte.

Heilkräfte des Weihrauchharzes

Es gibt unterschiedliche Boswellia-Arten, die für den medizinischen Gebrauch geeignet sind. Die Qualität des Weihrauch ergibt sich aus der Konzentration an „AKBA“, einer speziellen Boswelliasäure, die Prof. Thomas Summet vom Universitätsklinikum Ulm als wichtigste Boswelliasäure identifizierte. Diese ist stark lipophil, das heißt sie lässt sich gut in Fetten lösen und löst ihrerseits Fette; sie ist v.a. in Weihrauchsorten aus Somalia und Südarabien enthalten.

Der Weihrauch enthält bis zu 15% ätherisches Öl und etwa 60% Harz mit Boswellinsäure. Boswellinsäure hemmt die Synthese von Prostaglandinen und Leukotrienen (= entzündungsfördernden Stoffwechselprodukten) und wirkt daher entzündungswidrig und schmerzlindernd. Da die Boswellinsäuren ausschließlich im Harz des Weihrauchbaumes vorkommen, ist eine synthetische Herstellung nicht möglich. Die einzige Ressource stellen also die Weihrauchbäume in den jeweiligen Ländern dar, für deren Schutz nachhaltig gesorgt werden muss.

Einsatzbereiche des Weihrauch

Weihrauch wird gegen viele entzündliche Erkrankungen eingesetzt:

  • chronisch entzündliche Darmerkrankungen
  • Gelenkschmerzen wie Rheuma, Arthritis
  • Muskelverspannungen
  • entzündliche Hauterkrankungen
  • Asthma bronchiale
  • Autoimmunerkrankungen
  • Keimbefall durch Pilze und Bakterien, Viren (HPV)
  • Migräne
  • Tumorerkrankungen speziell Hirntumore zur Reduktion der perifokalen Ödeme
  • Multiple Sklerose

Anwendungsmöglichkeiten des Weihrauch

Bei entzündlichen Erkrankungen:

Weihrauchkapseln in Dosierungen bis zu 4 g tgl. in der Anfangsdosierung

Bei Tumorerkrankungen:

Im Zellversuch wurde eine apoptotische, den Zelltod herbeiführende Wirkung nachgewiesen. Zudem ist v.a. eine ödemreduzierende (schwellungsreduzierende) Wirkung erweisen, die eine deutliche Beschwerdebesserung der Patienten mit sich bringt, da durch eine Reduktion der Schwellung eine geringe Drucksymptomatik im Bereich des Tumor eintritt. V.a. bei Tumoren im Kopf ist daher eine deutliche Schmerzreduktion und Reduktion der neurologischen Symptomatik zu erzielen. Momentan wird weiter an der Wirkung von Weihrauch gegen Nerventumore, Tumore der Prostata und Blutkrebs geforscht.

Weihrauch in der Kosmetik und Hautbehandlung

Das Harz des Weihrauchbaumes ist nahezu unbegrenzt lagerfähig. So hat Weihrauch längst in Kosmetik und Körperpflege Einzug gehalten. Lt. AureliaSan erscheint eine Aufnahme von Boswelliasäure über die Haut plausibel, handelt es sich doch u eine fettlösliche Substanz, die lipidhaltige (fetthaltige) Schichten wie die Hornhaut gut überwinden kann. Außerdem ist bei entzündlichen Hauterkrankungen die Hornhaut als kritische Barriere deutlich besser durchdringbar als bei gesunder Haut. Dadurch wird es noch leichter für die Wirkstoffe, an ihren Wirkungsort zu gelangen. Die Harze steigern dort die Durchblutung des Gewebes, so dass sie sich auch zur Behandlung schlecht heilender Wunden und Narbengewebe eignen, welche nicht so gut durchblutet sind, wie z.B.eine frische Operationsnarbe. Man könnte auch allgemein sagen, Harze bringen Lebenswärme in das erkaltete Krankheitsgeschehen.

„Die aber zu solchen Kranken gehen müssen…,

bei denen wundert man sich nicht,

dass die Luft der Kranken sie vergiftet.

Damit dies nicht geschehe,

soll man Weihrauch im Munde tragen

und dem Kranken Meisterwerk in den Mund legen.

Meisterwerk und Weihrauch werden denn keine Vergiftung zulassen.“

(Paracelsus I/726)

Anwendung zum Räuchern

Weihrauch wirkt auch als Rauch, denn er enthält desinfizierende Stoffe, die Bakterien, Viren und Pilze abtöten. Bis heute hat sich der Brauch erhalten, Kranken- und Sterbezimmer mit einer Räuchermischung aus Wacholder, Weihrauch, Myrrhe, Stinkasant und anderen Kräutern zu reinigen. Traditionell werden diese Kräuter gemischt, um die dunklen Mächte abzuwehren.

Bildcredits: 123rf_fotomem, 123rf_huandi

 

Ich wünsche Ihnen von Herzen eine besinnliche Weihnachtszeit!


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Weihrauch Räucherung

„Räuchermischung zur Reinigung von Räumen“

Für die Zubereitung der Räuchermischung benötigen Sie: 

  • Weihrauch 3 EL
  • Myrrhe 2 EL
  • Opoponax 1 EL
  • Stinkasant 1/2 EL
  • Wacholderbeeren 6 EL

Räucheranleitung

  • Harze im Mörser sehr fein zerreiben.
  • Wacholderbeeren mit dem Stößel etwas anquetschen und mit den Harzen vermengen.
  • Für ein Zimmer: Etwa 1 EL der Mischung in einem feuerfesten Gefäß auf glühende Räucherkohle legen und räuchern.
  • Beim Räuchern Fenster geschlossen lassen und den Rauch 20 im Raum min wirken lassen.
  • Dann 20 min lüften.
  • Fertig ist das „Raum-Putzen“ und die Energie kann wieder fließen!