(Dipsacus sylvestris) mit Rezepten
Die Wilde Karde liebt volle Sonnenlagen und kargen Steinboden. Wir begegnen dieser Distel-ähnlichen Pflanze am Wegesrand, an Böschungen und auf brachem Land. In der Volksheilkunde hat sie eine lange Tradition als Heilpflanze bei Hautleiden. In jüngster Zeit findet die Wilde Karde Beachtung bei der naturheilkundlichen Behandlung von Borreliose.
Volksnamen:
Weberdistel, Weberkarde, Waldkarde, Pferdedistel
Botanik:
Pflanzenart: Kardengewächs, zweijährig, bis 2 m hoch
Aussaat: Frühling
Vermehrung: durch Samen
Blütezeit: Juni bis Oktober
Sammelzeit: im Spätsommer des ersten Jahres
Verwendete Teile: Wurzel
Signatur:
Stacheln überall – ein Zeichen für Ausleitung und Entgiftung. Ein weiteres deutlich hervorstechendes Merkmal der Wilden Karde ist ein lila-rötlich blühender Ring, der beim Abblühen auf dem Blütenstand wandert: Auf halber Höhe des eiförmigen Köpfchens beginnt eine ringförmige Zone zu blühen. Dieser rötliche Ring teilt sich und beginnt dann im Zuge des Abblühens gleichzeitig nach oben und unten zu wandern. In dieser Form zeigt sich auch die Borreliose, eine Krankheit, die v.a. durch Zecken übertragen wird. Auch hier wandert oft ein roter Ring rund um den Zeckenbiss, das so genannte Erythema migrans.
Alles Innere
soll man
an dem Äußeren
erkennen.
Paracelsus
Magisches und Brauchtum:
Weil die mit dem Stängel verwachsenen Blätter eine muldenartige Vertiefung bilden, in der sich Wasser sammelt, nannten die Ahnen die Pflanze „Venusbad“ und Mädchen, die sich mit diesem Wasser waschen, sollen besonders schön werden.
Der Name der Karde leitet sich von dipsan = Durst ab, denn so manchem Wanderer in staubigen Steppen rettet die Pflanze mit ihrem gespeicherten Wasser das Leben.
Ihre Volksnamen verdankt die Karde einer Anwendung, die bis weit ins 20. Jahrhundert üblich war: Die getrockneten Blütenköpfe sind, aufgrund ihrer Form und Härte, zum Kämmen und Bürsten von Stoffen bestens geeignet und waren aus den Webereien nicht wegzudenken.
Wirkstoffe der Wilden Karde:
Die Wilde Karde enthält vor allem Gerbstoffe, Saponine, Phenole, Iridoide sowie Bitterstoffe. Diese Inhaltsstoffe lassen auf eine antibiotische und antientzündliche sowie zellschützende Aktivitäten schließen. Die Wurzel wirkt harntreibend, Galle-schweißtreibend, entschlackend und verdauungsfördernd.
Anwendungen:
Tee: siehe Rezept unten
Tinktur: siehe Rezept unten
Homöopathie: Dipsacus silvestris Urtinktur und D1 zur Blutreinigung und bei Gicht
Unterstützend bei Borreliose:
Die Karde wird auf Grund ihrer Signatur auch bei der Borreliose eingesetzt. Jedoch ersetzt die Kardentinktur keine schulmedizinische Behandlung. Allerdings gilt die Wilde Karde gegen Borreliose als große Hoffnung im Rahmen eines naturheilkundlichen Gesamtkonzepts.
BORRELIOSE
Sicher haben Sie schon von Borreliose gehört, einer bakteriellen Infektionskrankheit, die zu 75% durch Zecken übertragen wird. Es gibt jedoch noch weitere Insekten, in denen man Borrelien DNA nachgewiesen hat. Dabei ist die Lyme-Borreliose eine Multi-Systemerkrankung, die durch Spirochäten (Bakterien – Borrelia burgdorferi) verursacht wird. Infolge betrifft die Erkrankung typischerweise die Haut, das Nervensystems, den Bewegungsapparat sowie das Herz.
Desweiteren können Gelenkentzündungen, schmerzhafte Infektionen an Nervenwurzeln, Gehirnhautentzündungen sowie Lähmungen auftreten. Grundsätzlich ist hier eine zweistufige Diagnose erforderlich: die Ergebnisse des hochempfindlichen ELISA- Test müssen im zweiten Schritt durch einen Western-Blot –Test bestätigt werden. Auch ein LTT Test, der jedoch nur von ganzheitsmedizinisch arbeitenden Ärzten durchgeführt wird, kann Hinweise bei unklarer Infektion geben. Bei Neuroborreliose ist ein Nachweis im Liquor möglich.
Da Borrelien jedoch sehr bald Persisterformen (Zysten) bilden, sind sie antibiotisch oft nicht mehr therapierbar. Hier setzen wir pflanzliche Therapeutika ein und ergänzen die Therapie durch die IHHT (im Vormonat hier vorgestellt).
Warum? Da Borrelien empfindlich gegen oxidativen Stress und Spirochäten anaerobe Bakterien sind, also unter Luftabschluss gedeihen, können wir mit Hyperoxietherapie gute Behandlungserfolge erzielen. Statistisch sind 70% der Patienten nach erfolgter Therapie klinisch gebessert oder beschwerdefrei.
Ich wünsche Ihnen von Herzen einen kraftvollen Herbst!