Lärche

(Larix decidua) mit Rezepten

Die anmutige Lärche zieht Blicke auf sich. Der sommergrüne, feine und heitere Nadelbaum galt bereits in alter Zeit als schutz- und heilkräftig, alte Sagen benennen ihn als Ruheplatz freundlicher Waldfeen. Die Erscheinung der Lärche wechselt mit den Jahreszeiten – im Frühling schmückt sie ein frisches Hellgrün, im Herbst ein warmer rotgoldner Ton, im Winter verliert sie ihr Nadelkleid – eine Besonderheit unter den Kieferngewächsen.

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Vorkommen und Standort

Die Lärche gedeiht besonders gut an Standorten, an denen sich die Gletscher vor nicht allzu langer Zeit zurückgezogen haben, bei guten Bedingungen bis in Höhen von 2000m. Die Lärche befestigt nicht nur das Gestein, mit ihren Nadeln schafft sie die Grundlage für weitere Vegetation. Als echte Pionierpflanze ist die Lärche extrem lichthungrig. Sie reckt und streckt sich zur Sonne, als könne sie gar nicht schnell genug in ihre Nähe kommen. Die Lärche hat keine besonderen Ansprüche an ihren Untergrund, Hauptsache ist, sie bekommt genug Wasser. Das tiefgreifende Wurzelwerk befestigt den Untergrund, der Baum laugt den Boden nicht aus, sondern düngt ihn mit seinen Nadeln. Durch die lichten Lärchenkronen fällt genug Sonne auf den Boden, um eine üppige Vegetation zuzulassen. Lärche gehört zu den Strahlensuchern unter den Pflanzen. Dort, wo sie bevorzugt wächst, ist kein Lebensraum für den Menschen. Pflanzlichen Strahlensuchern, wie auch dem Holunder und der Tollkirsche, wohnt häufig große Heilkraft inne.

Pflanzenbetrachtung

Das Herbstkleid der Lärche ist eine Schau. Ganze Berghänge erstrahlen golden im tiefstehenden Schein der Sonne. Die Lärchen nehmen das letzte Sonnenlicht des Bergsommers bis zur Neige in sich auf. Im Frühjahr platzt ein leuchtendgrünes Feuerwerk aus diesem Baum, der über den gesamten Winter die Energie und Sonnenkraft in seinem Harz speichert. Für Heilzwecke wird das Harz reifer Bäume verwendet. Die Nadeln der Lärche sind spitz, aber das ganze Jahr über weich. Spitze Baumnadeln werden eher als männliches Attribut gedeutet; es ist aber nichts Martialisches an ihnen, es sind die Blätter eines ganz und gar weiblichen Baumes. Der Name der Lärche leitet sich vermutlich vom lateinischen lacrima, „Träne“, ab, bezogen auf die tränenartigen Harzabsonderungen an den Zapfen.

Ein Baum, der weint, bevor er seine Kinder ins Leben schickt? Oder weint die Lärche über eine Welt, die ihre Kinder erleben werden?

Die Lärche ist weibliche Lebenskraft in Baumform.

Nach der Blütezeit zwischen April und Juni bilden sich kleine Zapfen, die auch nach der Fruchtreife im Herbst desselben Jahres mehrere Jahre am Baum hängen bleiben.

 

Die Lärche

Wohl sich fühlend in des Mittags Strahle
Steht sie da auf der besonnten Halde,
Blickt hinab zum hellen Wiesentale,
Blickt hinauf zum finstern Tannenwalde.

Frei anmutig strebt ihr Wuchs nach oben,
Was gefällt und hübsch läßt, ist ihr eigen.
Spitzenwerk, aus klarem Grün gewoben,
Hängt herab von ihren schlanken Zweigen.

Lieblich steht das zarte Kleid der Zarten,
Wenn im Wind leicht ihre Zweige schwanken,
Ihr zu Füßen blüht ein kleiner Garten,
Überspannen von der Erdbeer‘ Ranken.

Ach, im Winter steht sie kahl und frierend,
Nicht geschützt von wärmendem Gewande,
Bis der  Frühling kommt, sie also zierend,
Daß sie gleich der Schönsten ist im Lande.

Andre gibt’s von ernsterem Gesichte,
Die gewalt’ger ihre Häupter heben;
In dem dunkeln Bergwald eine Lichte,
Freut den Blick sie, kündend heit‘res Leben.

Johannes Trojan

 

Phytotherapie und Heilwirkung

Nadeln, Rinde, Harz – fast alle Teile der Lärche haben Heilwirkung. Wichtigstes Heilmittel aus der Lärche ist das Harz, auch Lärchenpech genannt. Die Einnahme von Lärchenharz wirkt anregend auf die Nieren und Darmperistaltik, führt aber häufig zu unangenehmen Nebenwirkungen. Gut verträglich scheint der volksmedizinische Ratschlag, zur Anregung der Nierentätigkeit regelmäßig an Lärchenharz zu lecken.

Äußerlich angewendet wird Lärchenharzsalbe bei offenen Wunden, als Zugsalbe, als Heilpflaster bei Hauterkrankungen, als Brustwickel bei Bronchitis und drohender Lungenentzündung oder als Umschlag bei Verrenkungen, Verstauchungen und Hexenschuss eingesetzt.

Lärchenharzsalbe ist oftmals das antibiotische, entzündungshemmende Propolis beigemengt. Diese Zubereitung eignet sich bei eiternden Geschwüren und nässenden Flechten.

Imponierend schnell zeigt sich die herausragende Heilkraft des Lärchenharzes bei Entzündungen der Mundschleimhaut.

Bei Inhalation wirkt Lärchenharz keimtötend und fördert die Sekretabsonderung der Bronchien. Zur Inhalation können auch einige Tropfen ätherischen Lärchenöls in heißem Wasser verwendet werden.

Bei Nervenschmerzen, rheumatischen Beschwerden und Hexenschuss haben viele Generationen von Sennerinnen auf ihre – selbstverständlich nach überliefertem Geheimrezept – selbst zubereiteten Lärchenharzsalben geschworen.

 

Handelsprodukte

Heilsalbe, Weleda

Plantago-Bronchialbalsam, Wala

Arnica/Symphytum comp. Salbe, Weleda

Juniperus/Berberis comp. Kapseln, Wala

 

Anwendungsbeschränkungen

Bei Nierenschädigungen keine innerliche Anwendung. In der Schwangerschaft ist die Einnahme von Lärchenharz kontraindiziert.

Ätherische Öle sollten nicht innerlich angewendet werden. Bei akuten Infektionen der Atmungsorgane keine Inhalationen mit ätherischen Ölen, da die Reizwirkung zu stark ist.

 

Ich wünsche Ihnen von Herzen einen kraftvolles Neues Jahr!

Lärchenharzsalbe

Lärchenharz-Salbe

Die Lärchenharzsalbe ist wirksam bei Ekzemen, Neurodermitis und anderen Hautreizungen. Morgens und abends großzügig auf die betroffenen Stellen auftragen.

Im Kühlschrank ist die Lärchenharzsalbe mehrere Monate lang haltbar.

Für die Zubereitung benötigen Sie:

  • 50g Lärchenharz
  • 20g Bienenwachs
  • 20 ml Rosenöl (Lunasol)
  • 10ml Amythyst D15 (Ampullen, Wala)
  • 10ml Sanicula europea D1
  • 8ml Argentum metallicum praep. D6 (Ampullen, Weleda)

Rezept

  • Die ersten 3 Zutaten unter ständigem Rühren im Wasserbad schmelzen.
  • Vom Herd nehmen und kaltrühren.
  • In einem Mixglas oder mit einem Stabmixer sehr fein pürieren.
  • Kurz bevor die Masse eine feste Konsistenz hat, die weiteren Zutaten unterziehen und in Salbentiegel abfüllen.