Zirbe

(Pinus cembra) mit Rezepten

Der Duft des ätherischen Öls der Zirbe wirkt wie eine Halt gebende Umarmung, die schützt und beruhigt.

Name: Zirm, Zirbel, Zirbelkiefer, Zirme, Zirkelnuss-Kiefer, Arve.

Pflanzenfamilie: gehört zur botanischen Familie der Kiefern

Vorkommen: In den Alpen, vom Zirbitzkogel in der Steiermark bis nach Südfrankreich. Die größten zusammenhängenden Zirbenwälder liegen in Tirol, z.B. im Ötztal. Auch rund um Murau in der Steiermark gibt es große Zirbenwälder. In Tirol und auch in der Schweiz kommen sehr alte Zirben mit einem Alter von über 500 Jahren vor. Die Zirbe ist der Prototyp des Schutzwaldbaumes und wird daher oft

„Königin der Alpen“

genannt. Auch wenn sie eher einem alten Krieger als einer huldvollen Königin gleicht.

Der Wuchs der Zirbe ist von den Witterungsverhältnissen geprägt. Alte Zirben sind oft vom Wind zerzaust oder durch Blitze und Schneebrüche deformiert. Sie haben meist klassische Kandelaberformen, deren Wipfel von Wind, Gerölllawinen und Schneebruch mehrfach abgebrochen wurden. Die Zirbe wird bis zu 30 m hoch.

Die Rinde ist beim jungen Baum glänzend silbrig graugrün, später graubraun und harzig, bei alten Bäumen oft auch rissig. Die Zirbe besiedelt Felsstürze, steht als Wetterbaum oft alleine oder aber bildet mit der Lärche zusammen in Hochgebirgslagen größere Bestände innerhalb von Zirben-Lärchenwäldern. Sie wächst sehr langsam, viel langsamer als die Lärche. Sie wartet Jahrzehnte ab, bis die Lärchennadeln zwischen den Felsbrocken eine Rohhumusschicht gebildet hat, die ihr als perfekter Nährboden dient. Die Zirbe übersteht Temperaturen bis zu minus 40 Grad.

Die Zirbe kennt keine Hast!

Sie wächst langsam und misst nach 10 Jahren gerade einmal 10 cm. Ihre Nadeln können bis zu 12 Jahre (!) am Baum bleiben. Sie sind dreikantig, in Büscheln zu je fünf Nadeln angeordnet – im Unterschied zur Kiefer, Pinus silvestris, bei der die Nadeln paarweise stehen. Zirbennadeln sind bläulich grün gefärbt, mit stumpfer Spitze. Die erste Blüte entsteht nach 40-50 Jahren. Sie wird auch nur alle 6-8 Jahre blühen, im Zeitraum zwischen Mai und Juli. Die Samenreifung dauert 3 Jahre. Die Zapfentriebe verfärben sich erst nach gut einem Jahr hellbraun und fallen zu Beginn des dritten Jahres ab. Da die Zirbennüsse zu schwer sind, um sich durch den Wind verbreiten zu lassen, hat die Zirbe einen verlässlichen Partner, den Tannenhäher. Zirbennüsse sind seine Leibspeise und so legt er im Spätsommer Vorratsdepots an, für die er besondere Stellen auswählt: nicht zu schneereich, nicht zu windexponiert, kein zu starker Bodenfrost bei lockerem Untergrund – genau die Stellen, an denen die Zirben optimale Wuchsbedingungen haben.

Warum hält die Zirbe Temperaturen bis minus 40 Grad aus? Sie hält in den Wasserleitungen der Nadeln einen sehr hohen Druck aufrecht, der sogar bei Frost von mehr als minus 40 Grad eine gute Wasserversorgung gewährleistet. Als Hilfskonstruktion fungiert ein Netz von Nebenleitungen, das den Druck optimal verteilt. Es ist wohl kein Zufall, dass gerade dieser Baum, der zu Entspannung und Ruhe einlädt, den Mechanismus eines Bypasses demonstriert.

Heilwirkung:

Beim Schlafen in einem Zirbenbett senkt sich die Herzfrequenz pro Nacht um 3500 Schläge (Quelle: Human Research Institut, Weiz) Wodurch? Laut deiner Studie von Prof. Maximilian Moser zu diesem Thema ist der Vagustonus im Zirbenbett signifikant erhöht. Der Vagus, der wichtigste Nerv des Parasympathikus, der auch das Herz versorgt, verringert unsere Herzfrequenz und schützt unser Herz dadurch vor Überlastung, er ermöglicht Erholung und Regeneration. Zudem kann der Vagus auch Entzündungen in unserem Körper, die zum Zwecke der Abwehr von Bakterien und Pilzen entstehen, wieder löschen, nachdem sie ihre Arbeit, schädliche Komponenten aus unserem Körper zu entfernen, erfüllt haben – ein wichtiger Mechanismus, um Entzündungen nicht „chronisch“ werden zu lassen.

Die Verwendung als ätherisches Öl: 1 kg Zirbenholz ergibt weniger als 1g ätherisches Öl!

Ätherische Öle der Pflanzen wirken auf überaktive Gene von Bakterien und Viren beruhigend. Schädliche Bakterien vermehren sich im Gegensatz zu nützlichen oftmals aber stärker. Diese Aktivität kann durch ätherische Pflanzenöle gebremst werden. D.h. ätherische Pflanzenöle töten Bakterien nicht ab, sondern sich hindern sie nur an einer Vermehrung. Zudem wirken sie an mehreren Genorten verglichen mit den, aus Schimmelpilzen hergestellten, klassischen Antibiotika und wirken daher der Resistenzentwicklung entgegen. Sie verhindern auch die Entstehung eines Selektionsdruckes, da die Bakterien nicht abgetötet werden, sondern nur gebremst werden. Die ätherischen Öle werden daher als „Antibiotika der Zukunft“ bezeichnet. Nachgewiesene Wirkung besteht bei Staphylococcus aureus und Pseudomonas aeruginosa, beides hoch aggressive Krankenhauskeime.

Das Zirbenöl ist zudem durchblutungsfördernd, schmerzlindernd und schleimlösend. Aber auch auf psychischer Ebene spüren wir die „ Ruhe und Langsamkeit“, die der Zirbe inne wohnt. Der Duft des ätherischen Öls der Zirbe wirkt wie eine Halt gebende Umarmung, die schützt und beruhigt.

Betreten Sie einmal ein Zirbenholz-Zimmer, es verbreitet sich darin eine wohlige entspannende und beruhigende Atmosphäre. Zirbenholzwiegen haben im Alpenraum große Tradition, sie werden von Generation zu Generation weitervererbt und duften noch immer! Kinder in Zirbenholzbetten schlafen besser und schreien weit weniger, womit wir wieder bei der entspannenden und beruhigenden Wirkung der Zirbe angelangt sind.

Verwendung als Schnaps: Traditionell wird der Zirbenschnaps bei Magenverstimmung und Übelkeit eingesetzt, er hilft auch bei Nervenschwäche und allgemeinem Schwächezustand. Sogar für Kinder ist er geeignet – als Riechfläschchen bei verstopfter Nase. Für Erwachsene wird Zirbenschnaps gegen Husten eingesetzt.

Das Räuchern von Zirbenharz dient zur Luftreinigung und Vorbeugung von Ansteckung.

Ich wünsche Ihnen einen kraftvollen, erlebnis- und segensreichen Kräuterherbst!

Zirbe Rezept

Zirbenschnaps

Für den Zirbenschnaps benötigt man diese Zutaten:

  • 4-7 unreife, violett-rote Zirbenzapfen von der Juni/ Juliernte
  • 1 L Obst- oder Kornschnaps ca. 40%
  • 1 kleines Zweiglein vom Zirbenbaum (falls vorhanden)

Zubereitung

  • Zapfen quer in ca. 4-5 mm dicke Scheiben schneiden. Die Zapfen sollen innen noch eine rötliche Maserung aufweisen.
  • Die Scheiben in ein großes, verschraubbares Glas schichten und mit Schnaps auffüllen. Das kleine Zweiglein vom Zirbenbaum dazu geben, es verbessert das Aroma.
  • Das Glas verschrauben, für 5-6 Wochen ans Fenster stellen.
  • Das Glas, wenn möglich, täglich bewegen.
  • Danach in Schnapsflaschen abfüllen und noch einige Wochen im Keller nachreifen lassen.

Ein geniales Heilmittel gegen Husten und Infekte im Winter!